Halle (Saale)

2. Dezember 2014: Bedroht: Das Planetarium. Grotesk: Fördermittel für den Neubau eines Planetariums werden an den Abriss des bestehenden geknüpft. Das bestehende, das ist das auf der Peißnitz 1978 fertiggestellte, von Herbert Müller, einem Pionier des Schalenbaus (siehe bauwelt 33/2014) entworfene Planetarium. Es ist vom Hochwasser 2012 noch stark mitgenommen. Der Fördergeber, so heißt es, gebe nur Geld für einen Neubau, wenn das bestehende auf der Peißnitz abgerissen werde! Information: hier, hier und hier.
2. Juni 2015: Die Bauwelt berichtet, dass der Abriss für den Herbst vorgesehen ist. Demnach stimmt es zwar nicht, dass der Abriss "gar keine Vorbedingung für den positiven Fördermittelbescheid zum Gesamtprojekt gewesen ist, er war 'jedoch zusätzlich aus dem Fluthilfefonds (auch noch) förderfähig.' " Zum Beitrag: > hier

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31. Juli 2015: Bedroht: Die Hochstraße. Das legendäre Bauwerk aus den 1960er Jahren ist manchen Planern ein Dorn im Auge, die alles Bauen jener Epoche pauschal ablehnen. Ulrich Brinkmann kommentiert in der Bauwelt 28-29.2015 (siehe > hier) eine Tagung der BSBK, bei der eine Zukunft für das Bauwerk leider nicht gesucht wurde.(Bild: Bauwelt/ Ulrich Brinkmann)

Hamburg

6. Juni 2015: Bedroht – Commerzbankgebäude von Godber Nissen (1964). Das Gebäude soll zusammen mit dem ebenfalls der Commerzbank gehörenden Altbau verkauft werden, mit Planungen zur Neuentwicklung der Fläche ist offensichtlich schon begonnen worden, wie das Hamburger Abendblatt berichtet. Nissens Gebäude steht zwar unter Denkmalschutz. Im Hamburger Abendblatt heißt es dazu lapidar: "Allerdings könnte die Stadt, wenn eine Sanierung nachweislich wirtschaftlich unzumutbar ist, einem Abriss des Hochhauses zustimmen. Das würden auch Politik und Projektentwickler begrüßen."
Weitere Information: > hier

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Juli 2014: Abgerissen: Die Esso-Hochhäuser, 1958 bis 1963 von Herbert Großner und Hanns Stich gebaut. Bis 2009 blieb das Ensemble aus Wohn-, Laden- und Gastronomienutzungen sowie einer Tankstelle in Familienbesitz und wurde dann an die Bayerische Hausbau verkauft. Nach heftigen Protesten wurde das Gebäude 2013 geräumt und 2014 abgerissen. Für die Neubebauung wurde ein Beteiligungsverfahren angestrebt.

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Vorbildlich umgebaut: Das Reemtsma-Verwaltungsgebäude. Gebaut wurde es von Gober Nissen in den Jahren 1952-54. Helmut Riemann Architekten, Lübeck, haben zusammen mit WES & Partner Schatz, Betz Kaschke, Wehberg, Krafft Landschaftsarchitekten, Hamburg, haben aus den Verwaltungsbauten Wohnungen gemacht. Ausgezeichnet wurde Helmut Riemann für dieses Projekt 2012 mit dem Gestaltungspreis der Wüstenrot Stiftung. Fotos: Börensen, Klaus Frahm


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– 2. April 2015: Umgebaut: Die Großmarkthalle von Bernhard Hermkes aus den Jahren 1958-62 wurde jetzt als Vielzweck-Veranstaltungshalle umgebaut. F101 Architekten aus Frankfurt und Denkmalpfleger arbeiteten zusammen, siehe > hier. Der NDR berichtete > hier. (Bild: Veranstalter, Andreas Meichsner)
– 2. März 2016: Rettung in Aussicht. Die Maximilian-Kolbe-Kirche in Wilhelmsburg, in den 1970er Jahren von Jo Filke gebaut und heute denkmalgeschützt. Nachem die Zeichen zunächst auf Abriss standen  (>>>mehr), ist die Kirche nun profanisiert und soll von den Maltesern genutzt werden. Der Architekturwettbewerb ist entschieden: >>>mehr

 

– Bedroht: Die Cityhof-Hochhäuser von 1956-60 (Bilder oben, Januar 2014, Wilfried Dechau).
13. Januar 2016: Die City Hof Initiative muss ausziehen; das Hamburger Abendblatt veröffentlicht am 5.1.2016 Abbildungen eines Neubauentwurfs von KPW Papay Warncke und Partner – hochverdichtete Allerweltsarchitektur, die verbarrikadiert, was die bisherigen City Höfe offen ließen. > mehr
9. Dezember 2015: Volkwin Marg erläutert im Baunetz, was bei den City Höfen gelaufen ist. > mehr
19. November 2015: Die Cityhof-Hochhäuser werden, so Till Briegleb am 19.11.15 in der Süddeutschen Zeitung, abgerissen. Trotz Denkmalschutz, zivilen Protesten und dem Nachweis, dass ein Erhalt stadträumlich und ökologisch sinnvoll ist. Das Verfahren "verstößt schließlich gegen geltendes Hamburger Recht, nach dem ein denkmalgeschütztes Gebäude nur dann zerstört werden darf, wenn sein Erhalt wirtschaftlich unzumutbar ist". Das trifft nicht zu, denn es gibt einen Investor, der den Erhalt der City-Höfe angeboten hat.
6. Oktober 2015: In einem Offenen Brief (siehe > hier) wenden sich Vertreter von Kammern, Denkmalrat, BDA, Akademie der Künste u. a. gegen das intransparente Bieterverfahren zur Zukunft der City-Höfe und fordern OB Scholz auf, aktiv zu werden.
7. Januar 2015: Till Briegleb berichtet in der Süddeutschen Zeitung (7. Januar) vom Hamburger Streit über das City-Höfe-Ensemble.: "Die aktuelle Ausschreibung der Finanzbehörde für den Verkauf des Gebietes aber lässt den historisch argumentierenden Fachleuten wenig Hoffnung ... Der Mindestkaufpreis von 20 Millionen Euro ist so hoch angesetzt, dass ein ein profitorientierter Projektentwickler schon sehr viel persönliche Liebe zur Nachkriegsmoderne mitbringen muss, um für diese finanziell unattraktive Lösung ein Höchstgebot abzugeben. Mit diesem billigen Trick, die Entscheidung über den Denkmalwert den investoren zu überlassen, opfert die Stadt nicht nur die City-Höfe, sondern auch ihre Glaubwürdigkeit in Denkmalfragen."
15. September 2015: Steffen Richter berichtet in der ZEIT über Rudolf Klophaus, den Architekten der Hamburger City Hochhäuser > mehr
16. September 2014: Volkwin Marg setzt sich für den Erhalt der City-Hochhäuser ein. Er sei "besonders darüber verärgert, dass ausgerechnet die Stadt sich aus Gründen bloßer Grundstückspreismaximierung einfach über den selbst erklärten Denkmalschutz hinwegsetzen will. 'Man muss Baudenkmale nicht mögen, sie sind keine Geschmackssache", sagte der Architekt. "Aber die City-Hochhäuser sind ein Denkmal für die Zeit, des frühen Wiederaufbaus nach der Kriegskatastrophe in einem neuen Geiste, unabhängig davon, ob sie als die größten Kunstwerke dieser Zeit angesehen werden.' ">>>mehr
Im DAB 12/2013, Ausgabe Hamburg, wurden Vorträge von Frank Pieter Hesse, Ulrich Höhns und Henning Bieger abgedruckt. einleitend wurde vermeldet: "Ein Erhalt der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude ist dabei derzeit nicht geplant". Über die Zukunft der vier stadträumlich gut positionierten Bauten von Rudolf Klophaus wurde schon viel debattiert; ursprünglich mit Leca-Blätonplatten bekleidet, besteht die Fassade seit den 1970er Jahren aus Eternit. Mangelnde Pflege und unpassende Veränderungen setzten dem Gebäudekomplex zu. Derzeit noch vom Bezirksamt Mitte genutzt, das umziehen wird.
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In der db 4.2015 beklagt Claas Gefroi, wie Hamburg mit den Hochhäusern verfährt und weist auf die Umnutzungsvorschläge beim Rudolf-Lodders-Preis, siehe > hier . (Bild:Rudolf Lodders Stiftung / Cindy Hoffmeister und Karl Glismann) Der Beitrag ist online abrufbar: > hier
2. April 2015: Die Ausschreibung ist aufgehoben, da das Bezirksamt noch nicht verlegt werden konnte. Eine neue Ausschreibung soll folgen. Hilft die Galgenfrist? Weitere Information: > hier
10. April 2015: Franziska Wiegand berichtet in der Bauwelt 14.2015, dass sich die "Initiative City-Hof" gegründet hat, siehe > hier. Sie plädiert öffentlichkeitswirksam und offenbar auch mit wachsendem Erfolg für den Erhalt der Bauten.
17. April: In einem offenen Brief fordert der Internationale Rat für Denkmalpflege (ICOMOS) Hamburgs Ersten Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) auf, einen Abriss des denkmalgeschützten City-Hofs zu verhindern. >>> mehr

– 10. Februar 2015: Bedroht: Das Hermes-Hochhaus in Hamburg soll abgerissen werden. Axel Tiedemann berichtete von den Plänen in der Welt vom 7. Juli >>>mehr. Inzwischen sind die Pläne konkret. Das Hochhaus soll abgerissen werden und zwei Gebäuden mit 500 Wohnungen Platz machen. Der Architektenwettbewerb läuft bereits. >>> mehr

Hannover

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– Abgerissen: Das Kröpcke-Center. Im März 2014 hatte Til Briegleb das Kröpcke-Center gegen das Kaufhaus-Einerlei der Republik im Art-Kunstmagazin (> hier) verteidigt. Zu spät! (Bild: Briegleb)
– Abgerissen: Dieter Oesterlens Gebäude für die IBM und den Bau der VGH.

– Erweitert: Das Sprengel Museum von Ursula und Peter Trint (eröffnet 1979) wurde 1992 erweitert und von Meili und Peter 2015 durch einen Neubau ergänzt, siehe > hier und > hier.

Hechingen

– Bedroht: Das Rathaus von Paul Schmitthenner, 1958 erbaut, soll Teil eines Einkaufszentrums werden. Die AKBW mahnt eine städtebauliche Voruntersuchung an; inzwischen scheinen die Umbaupläne nicht weiter verfolgt zu werden, aber die Entscheidung ist noch nicht getroffen. Weitere Information hier und hier

Herne

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– 8. November 2014: Die Stadt beabsichtigt, das Hertie-Kaufhaus in Herne-Mitte zu kaufen und abzureißen. Das Gebäude ist von Emil Fahrenkamp und wurde 1961 fertiggestellt. Weitere Information: hier
– 11. Februar 2015: Gemeldet wird, dass das seit 2009 leer stehende Gebäude innen schon mehrfach von Einbrechern verwüstet worden ist. Bochumer Architekturstudenten beugten sich bereits über die Aufgabe, für das Bauwerk eine vernünftige Nachnutzung zu ersinnen, siehe > hier und > hier.
– 19. Mai 2015: Die Fassade bröckelt, im September 2015 soll ein Investorenwettbewerb entschieden werden, > mehr
(Bild: Arnoldius, wikipedia commons)

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